Berichte
"Schiefe Märchen und schräge Geschichten" - eine Autorenlesung der besonderen Art
Kein geringerer als einer der bekanntesten Kinderbuchautoren, Paul Maar besuchte die Sprachheilschule und die Käthe-Kollwitz-Schule. An gleich zwei Terminen, am 15. und 16. Juni 23 las Paul Maar, verstärkt durch Musikeinlagen von zwei hochkarätigen Musikern, aus seinem neuen Buch „Schiefe Märchen und schräge Geschichten“. Die Veranstaltung, die in der Turnhalle der Käthe-Kollwitz-Schule stattfand, wurde schon von langer Hand von den beiden ehemaligen Schulleiterinnen Sigrun Herrscher und Sigrun Lutz-Sigg eingefädelt. Bedingt durch die Corona-Pandemie wurde der Termin jedoch mehrmals verschoben. Die Veranstaltung wurde zudem von den beiden Fördervereinen der Schulen und von Radio 7 finanziell unterstützt.
Beim ersten Auftritt lauschten die Dritt- und Viertklässler der Geschichten des „Schiefe Märchen-Trios“. Tags darauf holte Paul Maar die Erst- und Zweitklässler in ihrer kindlichen Vorstellungswelt ab – mit zu erratenden Tierbildern, die er spontan auf ein Flipchart zeichnete. Unterbrochen wurde das Ganze immer wieder durch passende Instrumentaleinlagen von Wolfgang Stute und Konrad Haas.
Dass Paul Maar bereit 85 Jahre alt ist, merkt man ihm nicht an. Hellwach, konzentriert und pointiert trug er seine Geschichten vor. In den 1970er-Jahren wirkte er als Kunstlehrer am Albert-Schweitzer-Gymnasium. Ganze Kindergenerationen begeisterte und begeistert er durch sein Sams. Und es scheint, dass Ideen und Fantasie dem Autor, der seine Bücher häufig selbst illustriert, noch nicht so schnell ausgehen. Mit dem „schiefen Märchen-Trio“ gibt er jedenfalls 50 Auftritte im Jahr. Aber auch weil Paul Maars Fantasie so überbordend und Federleicht wie seine Sprachkunst ist, sind die Geschichten komisch, frech, hintersinnig und doppelbödig.
Am Ende der Lesung bildeten sich lange Schlangen am Signiertisch. Der Event bildete auf jeden Fall ein Highlight im Schulleben beider Schulen. (jk)
